Katze benutzt Katzenklo

Thinkstock

Viele Dinge können dazu führen, dass eine Katze verstopft ist: eine Darmverstopfung, Stress, zu wenig Bewegung, zu wenig Wasser, Arthritis, ein Tumor oder etwas ganz anderes. Zu den Symptomen gehören Anstrengung beim Stuhlgang, kleiner oder harter Kot und manchmal tagelanges Ausbleiben des Stuhlgangs. Leichte Fälle von Verstopfung können behandelt werden, indem man der Katze Ballaststoffe zuführt oder ihr ein Abführmittel gibt. In schweren Fällen kann ein Eingriff zur Entfernung des festsitzenden Stuhls erforderlich sein. Und in extremen Fällen, wenn die Nerven des Dickdarms durch anhaltende Verstopfung geschädigt wurden, kann eine Operation empfohlen werden, um den geschädigten Abschnitt des Dickdarms zu entfernen.

Überblick

Verstopfung mag wie ein harmloses Problem klingen, aber bei manchen Katzen kann Verstopfung zu Krankheitsprozessen führen, die sogar lebensbedrohlich sein können.

Verstopfung ist ein Zustand, bei dem Katzen seltener oder in kleineren Mengen als normal Kot absetzen. Der Kot ist oft hart und trocken, was dazu führen kann, dass die Katze sich anstrengt oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang hat. Während Verstopfung periodisch auftreten kann, ist Obstipation eine anhaltende und schwere Form der Verstopfung, bei der der Stuhlgang unmöglich oder fast unmöglich ist.

Die Ursache von Verstopfung und Obstipation (die schwere Form dieses Krankheitsprozesses im Endstadium) ist vermutlich multifaktoriell. Einige der möglichen Ursachen sind:

  • Verstopfung durch Haarballen oder andere Fremdkörper
  • Abneigung gegen die Benutzung der Katzentoilette aufgrund von Stress, einem Wechsel der Einstreu, einer vollen/schmutzigen Box oder schmerzhaftem Urinieren
  • Bewegungsmangel
  • Verminderte Wasseraufnahme
  • Dehydrierung, oft verursacht durch Nierenerkrankungen
  • Nervenschäden
  • Arthritis, die das Hocken schmerzhaft macht
  • Tumore
  • Einige Medikamente, einschließlich Anästhetika
  • Trauma

Bei einigen Katzen trägt ein Zustand namens Megakolon zu Verstopfung und Obstipation bei. Das Megakolon ist dadurch gekennzeichnet, dass der Dickdarm nicht mehr in der Lage ist, die Fäkalien auf normale Weise zu transportieren. Die Fäkalien sammeln sich im Dickdarm an, was zu Verstopfung führt. Forscher glauben, dass das Megakolon durch ein Problem mit der Kontraktion der Dickdarmmuskulatur verursacht wird. Es wird auch vermutet, dass eine schwere, lang anhaltende Stuhlretention (wie bei Verstopfung oder Obstipation) die Muskeln des Dickdarms dehnen und schädigen kann, wodurch sich ein Megakolon entwickelt. In den meisten Fällen ist die Ursache des Megakolons jedoch unklar.

Symptome und Erkennung

Katzen mit Verstopfung oder Obstipation können die folgenden Anzeichen aufweisen:

  • Seltene oder fehlende Defäkation
  • Anstrengender Stuhlgang
  • Harter, trockener Kot
  • Kotabsatz außerhalb der Katzentoilette
  • Kleine Mengen Kot
  • Kleine Mengen flüssigen Stuhls mit Schleim oder Blut
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Depression

Kater mit verstopften Harnwegen können auch in der Katzentoilette Probleme machen. Die Besitzer können dies mit Verstopfung verwechseln, was ein Problem ist, da ein verstopfter Harntrakt ein medizinischer Notfall ist. Wenn sich Ihre Katze auf dem Katzenklo anstrengt und kein Urin oder nur eine kleine Menge Urin zu sehen ist, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt!

Tierärzte können unter Umständen den Bauch abtasten (ertasten), um festen Kot im Darm zu entdecken. Bei übergewichtigen Katzen kann das Bauchfett jedoch die Fähigkeit des Tierarztes einschränken, den Kot im Darm zu ertasten. In diesen Fällen kann eine Röntgenaufnahme (Röntgenbild) erforderlich sein, um das Problem zu beurteilen. Bei Obstipation oder Megakolon ist der Dickdarm stark über seine normale Größe hinaus gedehnt.

Gelegentlich kann eine endoskopische Untersuchung erforderlich sein. Für diesen Eingriff ist eine Narkose erforderlich. Dabei wird ein Schlauch mit einer kleinen Kamera in den Enddarm eingeführt. Auf diese Weise kann der Tierarzt das Innere des Rektums und des Dickdarms auf Anomalien wie Verengungen des Dickdarms oder Tumore untersuchen, die den Stuhlgang behindern können. Eine Biopsie des Gewebes kann auch dabei helfen, andere Krankheitsprozesse zu identifizieren, die diesen Prozess verursachen/begünstigen.

Tierärzte empfehlen auch eine Blutuntersuchung, um nach zugrunde liegenden Krankheiten zu suchen, die eine Dehydrierung verursachen können, die zu Verstopfung führt.

Betroffene Rassen

Alle Katzenrassen sind anfällig für Verstopfung.

Behandlung

Die Behandlung hängt vom Grad der Verstopfung und dem Ausmaß der Beschwerden ab, die das Tier hat. Bei leichter Verstopfung kann der Tierarzt die Nahrung der Katze mit Ballaststoffen wie Kürbis in Dosen, Kleie oder Psyllium ergänzen. Andere Medikamente wie Stuhlweichmacher, Abführmittel und Motilitätsmodifikatoren können ebenfalls helfen.

Wenn eine Grunderkrankung, wie z. B. eine Nierenerkrankung, Dehydrierung und Verstopfung verursacht, kann die Behandlung des Problems und die Rehydrierung der Katze mit einer Flüssigkeitstherapie helfen.

Bei schwereren Formen der Verstopfung können Einläufe erforderlich sein. In schweren Fällen kann eine Anästhesie zur manuellen Entfernung der Fäkalien empfohlen werden.

Bei einem Megakolon kann der Durchmesser des Dickdarms manchmal so weit gedehnt werden, dass die Muskeln des Verdauungstrakts dauerhaft geschädigt werden. In diesem Fall kann eine chirurgische Entfernung der betroffenen Dickdarmabschnitte erforderlich sein. Zu den postoperativen Komplikationen kann chronischer Durchfall gehören, aber dieser Eingriff wird oft als lebensrettend angesehen.

Vorbeugung

Da Verstopfung häufig mit Dehydrierung einhergeht, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Katzen ausreichend Zugang zu sauberem Wasser haben. Wenn eine Katze an einer Nierenerkrankung oder einer anderen Krankheit leidet, die eine Dehydrierung begünstigt, kann eine zusätzliche Flüssigkeitstherapie empfohlen werden. Katzen mit Arthritis können von Gelenkergänzungsmitteln oder Schmerzmitteln profitieren, und Katzen mit einer Vorgeschichte von Verstopfung können langfristig von einer speziellen Diät oder einem Nahrungsergänzungsmittel profitieren, das zusätzliche Ballaststoffe liefert.

Obstipation und Megakolon können in einigen Fällen durch eine sehr aufmerksame Beobachtung des Ausscheidungsverhaltens der Katze und eine medizinische Behandlung des gesamten Krankheitsprozesses verhindert werden.

Dieser Artikel wurde von einem Veterinärmediziner überprüft.