Minato und Meguro

Minato-ku ist der Bezirk, in dem sich viele ausländische Botschaften in Tokio befinden. Zum Beispiel finden Sie dort die Vertretungen von Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland, Singapur, der Schweiz und den USA. Aber das ist nicht der einzige Grund für seine Beliebtheit bei der ausländischen Bevölkerung.

Nahezu 19.000 Ausländer sind in Minato-ku registriert (Stand: Januar 2017). In Minato sind auch große Arbeitgeber ansässig, zum Beispiel japanische Global Player wie Sony, Fujitsu und Fujifilm oder multinationale Unternehmen wie Air France und Google Japan. Auch japanische Medien wie TV Tokyo sind dort angesiedelt.

Unter den 32 Bezirken von Minato ist ein Großteil von Shinbashi, das sich um einen großen Eisenbahnknotenpunkt herum befindet, dem Handel und der Wirtschaft gewidmet. Roppongi hingegen ist das genaue Gegenteil davon. Hier gibt es den Einkaufs- und Unterhaltungskomplex Roppongi Hills, ein pulsierendes Nachtleben und gehobene Einkaufsmöglichkeiten. Roppongi ist für die ausländischen Einwohner Tokios attraktiv. Sollte Ihnen Roppongi zu geschäftig und aufregend sein, können Sie sich als Einwohner von Minato-ku jederzeit nach Akasaka zurückziehen. Der dortige Nogi-Schrein bietet Ihnen eine Oase der Ruhe.

Einige weitere ausländische Botschaften sind in Meguro-ku zu finden – die von Nepal zum Beispiel. Immerhin machen nepalesische Expatriates 5 % der im Ausland geborenen Bevölkerung Tokios aus. Viele der 27 Stadtteile von Meguro sind eher ruhige Wohngegenden. Das noble Einkaufsviertel Jiyūgaoka ist eine der wenigen Ausnahmen, obwohl es für Tokioter Verhältnisse immer noch recht gemütlich ist.

Shibuya

Shibuya-ku, ist ein großer Bezirk, der in mehr als drei Dutzend Viertel unterteilt ist. Sein Wahrzeichen, der Bahnhof an der Yamanote-Linie, ist ein beliebter Treffpunkt für Generationen von japanischen Teenagern. Die belebte Straßenkreuzung ist das Zentrum eines Viertels, das der Jugendkultur und der Mode gewidmet ist.

Unter den zahlreichen ausländischen Einwohnern könnten die wohlhabenderen Expatriates daran interessiert sein, in das gehobene Wohnviertel Hirō zu ziehen. Andere Teile von Shibuya sind jedoch eher geschäftlich geprägt, beispielsweise die Hauptgeschäftsstelle von Coca Cola Japan oder GAP Japan. Im Sendagaya-Viertel befinden sich Modehäuser und Kunstschulen, und die Nähe zum sehr modebewussten Viertel Harajuku macht es zu einem Design-Hotspot.

Shinjuku

Zu guter Letzt zieht Shinjuku-ku viele Ausländer an, die nach Tokio ziehen. Mit einer ausländischen Bevölkerung von über 41.000 Personen (etwa 10 % der in den 23 Sonderbezirken lebenden Ausländer und 8 % aller im Ausland geborenen Einwohner Tokios) hat es den höchsten Anteil an ausländischen Einwohnern in der Präfektur. Da Shinjuku aus einer Vielzahl von einzelnen Stadtteilen besteht, variiert die Atmosphäre von Bezirk zu Bezirk.

Das Ichigaya-Viertel und die Wolkenkratzer von Nishi-Shinjuku stehen für Handel und Verwaltung. Eines der hoch aufragenden Gebäude ist das Tokyo Metropolitan Government Building, das Rathaus für die gesamte Metropole.

Shinjuku-ni-chōme hingegen ist berühmt dafür, das Zentrum der schwulen Subkultur Japans zu sein. Kabukichō, die „schlaflose Stadt“, ist ein Nachtleben und Vergnügungsviertel. Es ist aber auch berüchtigt für seine Hostess-Bars, Massagesalons und Bordelle sowie für den lokalen Einfluss der Yakuza, der japanischen Mafia.

Wenn Ihnen Shinjuku-ni-chōme und Kabukichō zu laut sein sollten, können Sie in Kagurazaka Zuflucht suchen, einem traditionelleren Viertel. Dort finden Sie sowohl die letzten Okiya (Geisha-Häuser) Tokios als auch eine große Konzentration französischer Expatriates. Was Kagurazaka für die Franzosen ist, ist Ōkubo für die Koreaner.

Außerhalb des Stadtzentrums

Wenn Sie über die Yamanote-Linie hinausgehen, werden Sie feststellen, dass die Lebenshaltungskosten in den acht oder neun Bezirken von Shitamachi etwas niedriger sind. Dieser Teil der Stadt war früher das Zentrum der Edo-Ära, das von Händlern, Handwerkern und den unteren Schichten bevölkert war und nicht von der feudalen japanischen Kriegeraristokratie.

Außerdem gibt es in den 10 Vorstadtbezirken jenseits des Zentrums von Tokio auch mehr Wohngebiete. Setagaya-ku zum Beispiel, ein großer Bezirk südwestlich des Zentrums von Tokio, hat eine ausländische Bevölkerung von über 18.000 Menschen.

Andere Expats leben nicht einmal in Tokio selbst, sondern im Großraum Tokio. Vor allem Yokohama ist ein beliebter Ort für Ausländer. Die boomende Hafenstadt mit mehr als 3,7 Millionen Einwohnern ist ein wichtiger Standort für die Schifffahrt, die Biotechnologie und die Halbleiterindustrie.

Die fast 88.000 ausländischen Einwohner kommen zum Beispiel aus China, Südkorea, den Philippinen, Brasilien, den USA, Vietnam, Indien, Thailand, Peru, Taiwan, Indonesien, Großbritannien und Deutschland. Letzteres ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich die einzige Deutsche Internationale Schule im Großraum Tokio in Yokohama befindet.