Aufgeschrieben von Susan Spinasanta

Mechanische und kompressive Schmerzen
Es gibt viele Arten von Störungen, die bekanntermaßen Rückenschmerzen verursachen, einschließlich solcher, die als mechanisch und/oder kompressiv definiert werden. Mechanische Rückenschmerzen sind in der Regel auf eine Verletzung oder einen degenerativen Prozess zurückzuführen, der Bandscheiben, Gelenke, Bänder und/oder Muskeln betrifft. Schmerzen, die durch eine gereizte oder „zusammengedrückte“ Nervenwurzel entstehen, wie z. B. bei Ischias, werden als Kompressionsschmerzen bezeichnet.

Konservative Behandlungsformen können nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente, ein Muskelrelaxans, ein verschreibungspflichtiges Medikament gegen Schmerzen in der akuten Phase und physikalische Therapie umfassen. Neben diesen Therapien kann auch eine Wirbelsäulentraktion empfohlen werden.

Wirbelsäulentraktion – Was sie bewirkt
Die therapeutische Wirbelsäulentraktion nutzt manuell oder mechanisch erzeugte Kräfte, um die Wirbelsäule zu dehnen und zu mobilisieren. Die Traktion kann Rückenschmerzen lindern, indem sie verspannte Wirbelsäulenmuskeln, die durch Spasmen entstanden sind, dehnt und die Zwischenwirbellöcher erweitert, um die Einklemmung von Nervenwurzeln zu lösen.

Patientenbewertung
Jeder Patient ist einzigartig, und was bei einem Patienten gut funktioniert, ist für einen anderen möglicherweise nicht geeignet. Daher wird jeder potenzielle Patient vor der Behandlung sorgfältig untersucht. Diese Beurteilung ermöglicht es dem Therapeuten, Entscheidungen über die Art der Traktion, die Kraft/Gewicht der Ablenkung und die Dauer der Behandlung zu treffen.

Das Ziel der Traktion ist es, die Schmerzen zu reduzieren, um dem Patienten zu helfen, seine Funktion zu verbessern. Die Therapie sollte entspannend sein und keine zusätzlichen oder neuen Schmerzen verursachen. Daher wird bei der ersten Sitzung der therapeutischen Traktion in der Regel weniger Kraft oder Gewicht bei der Distraktion (Wegziehen) eingesetzt. Der Therapeut folgt sorgfältig den Hinweisen des Patienten in Bezug auf dessen Toleranzniveau, was auch die Körperpositionierung einschließt.

Traktionstechniken
Die Techniken, die bei der Traktion der Wirbelsäule angewandt werden, hängen zum Teil von der körperlichen Verfassung des Patienten, seiner Erkrankung, der individuellen Toleranz und der zu behandelnden Wirbelsäulenstufe(n) ab. Die Anwendung der Traktion kann manuell, positionell oder mechanisch erfolgen. Die Traktion kann als kontinuierliche Kraft oder intermittierend angewendet werden. Die im Folgenden vorgestellten Techniken sind nicht allumfassend.

Zervikale Traktion
Die manuelle therapeutische Traktion ist ein praktischer Ansatz. Der Patient liegt in einer entspannten und bequemen Position auf dem Tisch in Rückenlage. Der Therapeut positioniert seine Hände sorgfältig so, dass sie den Kopf des Patienten während der Distraktion stützen. Die Kraft ist sanft, stabil und kontrolliert.

Während der Traktion kann der Therapeut den Kopf mit seinen Händen zu einer Seite hin verlagern, den Hals beugen oder strecken. Eine Änderung der Kopfposition während der Traktion kann sich positiv auf die Verringerung der Symptome des Patienten auswirken.

Ein mechanisches Traktionsgerät, das zur Behandlung der Halswirbelsäule eingesetzt wird, besteht aus einem Kopfhalfter mit einem Flaschenzugsystem über der Tür. Einige Patienten können dieses System zu Hause verwenden, nachdem der Therapeut ihnen gezeigt hat, wie sie das System einrichten, das Halfter tragen, die Gewichte richtig anbringen und die Dauer der Traktionsbehandlung festlegen. Der Patient kann das Kopfhalfter im Sitzen, im Liegen oder in Rückenlage verwenden.

Lumbale Traktion
Bei der manuellen lumbalen Traktion wird fast die Hälfte des Körpergewichts abgelenkt, weshalb der Therapeut mehr Kraft aufwenden muss. Nachdem der Patient positioniert ist, kann der Therapeut an den Knöcheln ziehen, wiederum mit kontrollierter Kraft. Eine andere Technik besteht darin, die Beine des Patienten über die Schultern des Therapeuten zu legen. Der Therapeut zieht dann mit seinen Armen, die er über die Oberschenkel des Patienten legt, gleichmäßig an den Beinen. Eine Alternative ist ein Beckengurt mit Riemen, der zur Ablenkung verwendet wird.

Bei der mechanischen Traktion kann ein motorisierter Split-Traction-Tisch verwendet werden. Der Patient wird in einen Beckengurt gelegt, der an einem Ende des Tisches befestigt ist. Einige motorisierte Geräte sind computergesteuert und ermöglichen es dem Therapeuten, die therapeutische Traktion für den Patienten zu programmieren.

Kontraindikationen
Wenn die strukturelle Integrität der Wirbelsäule beeinträchtigt ist, wie bei Osteoporose, Infektionen, Tumoren oder rheumatischer Arthritis der Halswirbelsäule, ist die Traktion keine Behandlungsoption. Körperliche Erkrankungen wie Schwangerschaft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hernien und in einigen Fällen Kiefergelenksprobleme schließen Patienten von der Traktion der Wirbelsäule aus. In diesen Fällen können die bei der Traktion eingesetzten Kräfte (Bewegung) potenziell gefährlich sein.

Schlussfolgerung
Die therapeutische Traktion der Wirbelsäule ist kein neues Konzept. Heute wäre der erste Patient, der eine Wirbelsäulentraktion erfährt, über 100 Jahre alt! Seitdem wurden zahlreiche Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit der Wirbelsäulentraktion zu untersuchen. Diese haben sich jedoch als nicht schlüssig erwiesen.

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