Zielsetzung: Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit eines neuen Kontinenzverfahrens, der spannungsfreien vaginalen Tape-Anlage (TVT) zur chirurgischen Behandlung von Stressharninkontinenz bei Frauen.
Studiendesign: Dreiundachtzig Frauen mit nachweislicher Belastungsharninkontinenz unterzogen sich einer nicht-randomisierten, prospektiven Studie mit dem TVT-Verfahren. Das Verfahren wurde zuvor von Ulmsten et al. beschrieben. In der vorliegenden Studie wurde anstelle einer Lokalanästhesie eine epidurale Blockade mit 20 ml 2% Xylocain durchgeführt. Präoperativ wurden die Patienten mit einem einstündigen Tamponagetest und einer vollständigen urodynamischen Untersuchung mit einem doppellumigen Katheter oder einem Mikrotip-Katheter untersucht und angewiesen, eine Woche vor und zwei Monate nach der Operation ein einwöchiges Harntagebuch zu führen. 20 Patienten wurde postoperativ ein weiterer einstündiger Tampon-Test und eine vollständige urodynamische Untersuchung mit einem Mikrotip-Katheter angeboten. Die Nachbeobachtungszeit reichte von 3 bis 18 Monaten.
Ergebnisse: Dreizehn Frauen wurden aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen, so dass 70 Probanden in die Studie aufgenommen werden konnten. Die urodynamische Diagnose der 83 Frauen ergab, dass 71 eine echte Belastungsinkontinenz, 11 eine Mischinkontinenz und 1 eine normale Inkontinenz hatten. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 29 Minuten (Bereich 20-51) und der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt 3 Tage (Bereich 2-8). Drei Blasenperforationen traten intraoperativ auf. Keine Patientin hatte intraoperative Blutungen > 300 ml, aber 11 (16 %) hatten einen Blutverlust > 200 ml, der einen Dauerkatheter und eine Vaginaltamponade erforderlich machte. Es gab keine Anzeichen für eine Defektheilung oder Abstoßung des Bandes. Der beim Tampon-Test beobachtete Urinverlust verringerte sich signifikant von durchschnittlich 63 g (Bereich 10-213) vor auf durchschnittlich 5 g (Bereich 0-42) nach der Operation. Die objektive Heilungsrate lag bei 83 % und die subjektive Rate bei 87 %.
Schlussfolgerung: Obwohl die Nachbeobachtungszeit kurz war, schien das TVT-Verfahren eine sichere und wirksame Methode zur Behandlung der Stressharninkontinenz zu sein.
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