Ich weiß, was Sie jetzt denken: Tüten für Kartoffelchips? Nun, ich werde Ihnen nicht erklären, warum diese Tüten nur halb voll sind, sondern warum die Verpackung selbst viel interessanter ist, als es auf den ersten Blick scheint. Jeder weiß, dass die Verpackung einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack des Lebensmittels hat (neben anderen Dingen wie der Langlebigkeit und der Marktfähigkeit des Produkts), aber nicht jeder weiß, wie eine Kartoffelchips-Tüte hergestellt wird und wie viel Gedanken man sich bei ihrer Herstellung gemacht hat. Nun zu den wissenschaftlichen Aspekten.
Der Grund, warum diese Tüten so komplex sind, liegt darin, dass sie Verunreinigungen und Feuchtigkeit draußen halten und gleichzeitig das Auslaugen ihrer eigenen Bestandteile verhindern sollen. Und wie genau machen sie das? Mit mehreren Schichten aus Polymermaterialien. Der Beutel selbst besteht aus verschiedenen Polymerschichten und einer dünnen Schicht Aluminiumfolie, die als Sauerstoffbarriere dient. Hier ein Überblick über die Anordnung der verschiedenen Polymere: Auf der Innenseite der Tüte befindet sich orientiertes Polypropylen, darüber eine Schicht aus Polyethylen niedriger Dichte, gefolgt von einer zweiten Schicht aus orientiertem Polypropylen, die ebenfalls mit einem Ionomerharz beschichtet ist, das gemeinhin als Surlyn® bezeichnet wird.
Um sicherzugehen, verrate ich Ihnen auch, warum diese Tüten „mit Luft gefüllt“ zu sein scheinen. Bevor Kartoffelchips-Tüten versiegelt werden, werden sie normalerweise mit Stickstoff gefüllt, um ein Luftpolster zu schaffen, damit die Chips nicht beschädigt werden. Warum Stickstoff? Da Stickstoff größtenteils ein inertes Gas ist (das nicht leicht mit anderen Chemikalien reagiert), beeinträchtigt er den Geschmack der Kartoffelchips nicht.
Wenn Sie also das nächste Mal eine dieser Tüten öffnen, denken Sie daran: In ihrer Herstellung steckt eine Menge Wissenschaft. Guten Appetit!
P.S. Einige Firmen beschichten auch die Innenseite der Tüte mit amorphen Siliziummonoxidkristallen, je nach Durchlässigkeit der Barrierefolie. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass Polypropylen auf verschiedene Weise orientiert werden kann. Lay’s® z.B. hat ein eingetragenes Patent für seine BOPP-Folie (biaxial orientiertes Polypropylen). Mehr darüber können Sie hier lesen: Patent US4198256 – Verfahren zur Herstellung einer heißsiegelfähigen verstreckten Polypropylenfolie
Schönen Tag noch.
Schreibe einen Kommentar