Schwingungswellen, die vom Kniegelenk bei Streckung und Beugung erzeugt werden, können durch Vibrationsarthrometrie aufgezeichnet werden. Wenn die Geschwindigkeit dieser Bewegung weniger als 5 Grad pro Sekunde beträgt, werden die von der Kniescheibe erzeugten Vibrationen als physiologischer patellofemoraler Krepitus (PPC) bezeichnet, der die Integrität des Gelenkknorpels widerspiegelt. Die PPC-Signale wurden vor einer geplanten arthroskopischen Untersuchung oder Operation bei 17 Patienten aufgezeichnet, bei denen sich der Knorpel des Kniescheibengelenks anschließend als normal erwies, sowie bei 25 Patienten (36 Kniegelenke), die sich aufgrund einer degenerativen Arthrose einem arthroskopischen Debridement, einer Osteotomie oder einem totalen Knieersatz unterzogen. Die PPC-Signale von fünf normalen Erwachsenen (10 Knie) ohne Knieprobleme wurden ebenfalls als Kontrollgruppe erfasst. Der quadratische Mittelwert (RMS) der PPC-Signale der Kontrollgruppe, der Gruppe mit Knieverletzungen und der Osteoarthritis-Patienten betrug 0,69, 0,17 bzw. 0,04 m/sec2. Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen waren statistisch signifikant (P<0,001). Bei der Untersuchung des Zeitbereichsmusters und des RMS-Werts der präoperativen PPC-Signale und dem Vergleich mit den entsprechenden pathologischen Befunden im Gelenkknorpel, wie sie im chirurgischen Befund vermerkt sind, konnten drei Arten von PPC-Signalen der osteoarthritischen Knie identifiziert werden. Jedes deutete auf pathologische Veränderungen unterschiedlichen Ausmaßes hin. Die Überprüfung der 53 PPC-Signale nach diesen Kriterien ergab eine Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität der Diagnose von osteoarthritischen Veränderungen des Patellofemoralgelenks mittels Vibrationsarthrometrie von 94,3 %, 97,2 % bzw. 88,2 %. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse kann die Erkennung von PPC durch Vibrationsarthrometrie als zuverlässiges und nicht-invasives Diagnoseverfahren für die Bewertung der Knorpelintegrität des patellofemoralen Gelenks angesehen werden.