Frühe Kanonen verschossen Munition mit kinetischer Energie, die zunächst aus schweren Kugeln aus bearbeitetem Stein und später aus dichten Metallen bestand. Von Anfang an war die Kombination von hoher Mündungsenergie mit dem Gewicht und der Härte des Geschosses der wichtigste Faktor bei der Konstruktion solcher Waffen. Ebenso bestand der Hauptzweck solcher Waffen im Allgemeinen darin, die Schutzhüllen gepanzerter Fahrzeuge oder anderer Verteidigungsstrukturen zu durchschlagen, seien es Steinmauern, die Balken von Segelschiffen oder die Panzerung moderner Panzer. Die Munition mit kinetischer Energie in ihren verschiedenen Formen ist aufgrund ihrer hochkonzentrierten Endballistik stets die erste Wahl für diese Waffen gewesen.
Die Entwicklung des modernen KE-Penetrators kombiniert zwei Aspekte der Artillerie: hohe Mündungsgeschwindigkeit und konzentrierte Kraft. Eine hohe Mündungsgeschwindigkeit wird durch die Verwendung eines Geschosses mit geringer Masse und großer Grundfläche im Geschützrohr erreicht. Der Abschuss eines Geschosses mit kleinem Durchmesser, das von einer leichten Außenhülle, dem so genannten Treibspiegel, umhüllt ist, erhöht die Mündungsgeschwindigkeit. Sobald das Geschoss den Lauf verlässt, wird der Treibkäfig nicht mehr benötigt und fällt in Stücke ab. Das Geschoss fliegt dann mit hoher Geschwindigkeit, hat aber eine kleinere Querschnittsfläche und einen geringeren Luftwiderstand auf dem Weg zum Ziel (siehe Außenballistik und Endballistik). Deutschland entwickelte im Zweiten Weltkrieg moderne Treibspiegel, um seinen Flugabwehrkanonen mehr Höhe zu verleihen. Davor wurden jahrhundertelang primitive hölzerne Treibspiegel in Form eines hölzernen Pfropfens verwendet, der zwischen Treibladung und Geschoss gesetzt wurde und an den Kanonenkugeln im Lauf befestigt war oder in den Verschluss eingeführt wurde. Der Name „Sabot“ (im englischen Sprachgebrauch als /ˈsæboʊ/ SAB-oh ausgesprochen) ist das französische Wort für Holzschuh (ein Holzschuh, der in einigen europäischen Ländern traditionell getragen wird).
Die Konzentration der Kraft auf eine kleinere Fläche wurde zunächst dadurch erreicht, dass der einzelne Metallschuss (in der Regel aus Stahl) durch einen Verbundschuss aus zwei Metallen ersetzt wurde, einem schweren Kern (auf Wolframbasis) innerhalb einer leichteren Metallhülle. Diese Konstruktionen wurden von den Briten als armour-piercing composite rigid (APCR), von den Amerikanern als high-velocity armor-piercing (HVAP) und von den Deutschen als hartkern (hard core) bezeichnet. Beim Aufprall hatte der Hartkern eine viel konzentriertere Wirkung als einfache Metallkugeln von gleichem Gewicht und gleicher Größe. Der Luftwiderstand und andere Wirkungen waren jedoch die gleichen wie bei einer Granate gleicher Größe. Hochgeschwindigkeits-Panzerbrechende Geschosse (HVAP) wurden in erster Linie von Panzerjägern der US-Armee eingesetzt und waren relativ selten, da der Wolframkern teuer war und vorrangig für andere Anwendungen verwendet wurde.
Zwischen 1941 und 1943 kombinierten die Briten die beiden Techniken in der panzerbrechenden, wegwerfenden Sabot-Runde (APDS). Der Treibspiegel ersetzte die äußere Metallhülle der APCR. Im Geschütz hatte das Geschoss eine große Grundfläche, um eine maximale Beschleunigung durch die Treibladung zu erreichen, aber außerhalb des Geschützes fiel der Treibkäfig ab und gab ein schweres Geschoss mit einer kleinen Querschnittsfläche frei. APDS-Geschosse waren zu Beginn des Kalten Krieges die primäre kinetische Energiewaffe der meisten Panzer, hatten aber den großen Nachteil der Ungenauigkeit. Dieser Nachteil wurde in den 1970er Jahren mit der Einführung der panzerbrechenden APFSDS-Geschosse (armour-piercing fin-stabilized discarding sabot) behoben, die den Penetrator mit stabilisierenden Flossen versahen, was die Genauigkeit deutlich erhöhte.
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