Narbe, Markierung auf der Haut nach der Heilung eines Schnittes, einer Verbrennung oder eines anderen Bereichs mit verwundetem Gewebe. Als Teil des Heilungsprozesses produzieren spezialisierte Zellen, die Fibroblasten genannt werden, in angrenzenden Hautbereichen ein faseriges Bindegewebe, das aus Kollagen besteht. Die von diesen weißlichen, eher unelastischen Fasern gebildeten Bündel machen den Großteil des Narbengewebes aus. Das Narbengewebe besitzt zwar Netze kleiner Kapillaren und ist somit durchblutet, doch fehlen ihm die Talgdrüsen und das elastische Gewebe, die die Haut normalerweise vor Irritationen schützen; daher ist es oft leicht schmerzhaft oder juckend.

Gelegentlich entwickelt sich eine Narbe zu einer übermäßig dicken und faserigen, tumorartigen Wucherung, die als Keloid (siehe oben) bezeichnet wird und über die ursprünglichen Grenzen der Wunde hinausgeht. Eine andere, weniger schwerwiegende Form der Übervernarbung ist die hypertrophe Narbe, bei der die Narbe übermäßig dick wird, aber auf die Grenzen der Wunde beschränkt bleibt. Keloide und hypertrophe Narben sind besonders problematisch, wenn sie von schweren Verbrennungen herrühren und große Hautflächen bedecken; sie können die Bewegungsfreiheit einer Person einschränken, insbesondere im Bereich eines Gelenks. Alle Narben, vor allem aber solche, die aus der ungestützten Heilung von Verbrennungen dritten Grades resultieren, sind auch anfällig für bösartige Veränderungen.

Die Behandlung von schweren oder auffälligen Narben wird von den plastischen Chirurgen als eines ihrer wichtigsten Probleme angesehen. Mit der Dermabrasion, also dem kontrollierten Abschleifen der Haut, lassen sich unschöne Narben, die durch Operationen oder Akne entstanden sind, entfernen. Kleine Narben lassen sich am besten verhindern, indem man die Bildung von Schorf auf einer Wunde durch die Verwendung von nicht klebenden Verbänden verhindert. Die Narben, die der Schorf hinterlässt, bilden Einbuchtungen in der Haut.