Ziel der Jugendpolitik ist es, Lern-, Chancen- und Erfahrungsbedingungen zu schaffen, die jungen Menschen die Entwicklung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen gewährleisten und ermöglichen. Dies soll es jungen Menschen ermöglichen, Akteure der Demokratie zu sein, sich in die Gesellschaft zu integrieren und insbesondere eine aktive Rolle sowohl in der Zivilgesellschaft als auch auf dem Arbeitsmarkt zu spielen.
Die Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und dem Europarat im Bereich Jugend fördert die Idee und die Praxis einer partizipativen, wissensbasierten Jugendpolitik und zielt darauf ab, einen Dialog innerhalb des Jugendsektors zwischen jugendpolitischen Entscheidungsträgern, Forschern und Praktikern (Jugend-NGOs und anderen Anbietern von Jugendarbeit) zu fördern, der zuweilen als „magisches“ oder „goldenes Dreieck“ bezeichnet wird.
Wichtige jugendpolitische Rahmenbedingungen
Die Grundlage für die Jugendpolitik im Europarat wird in dem am 23. Januar 2020 veröffentlichten Dokument, der Jugendsektorstrategie 2030, festgelegt. Die Strategie bietet politische Leitlinien und einen umfassenden politischen Fahrplan bzw. ein Leitbild für den Zeitraum 2020-30 und bildet den Rahmen für die Umsetzung der nächsten fünf Zweijahresprogramme von „Jugend für Demokratie“. Die Jugendsektorstrategie 2030 wurde vom Ministerkomitee des Europarates am 22. Januar 2020 angenommen und ist in der Entschließung des Ministerkomitees (2020)2 zu finden. Ein begleitendes Hintergrunddokument stellt die Strategie vor und ordnet sie in den Kontext des Lebens junger Menschen und der Jugendpolitik ein. In diesem Dokument erfahren Sie mehr über den Jugendsektor des Europarats sowie über die Vision, den Auftrag, die thematischen Prioritäten und die erwarteten Ergebnisse der Strategie. Diese Prioritäten sind die Wiederbelebung der pluralistischen Demokratie, der Zugang junger Menschen zu Rechten, das Zusammenleben in friedlichen und integrativen Gesellschaften und die Jugendarbeit.
Die Grundlage für die Jugendpolitik in der Europäischen Union ist die Entschließung des Rates der Europäischen Union zur neuen EU-Jugendstrategie 2019-2027. Die Strategie soll ihren sektorübergreifenden Ansatz weiterentwickeln, indem die Bedürfnisse junger Menschen in anderen EU-Politikbereichen berücksichtigt werden. Die Strategie umfasst die elf Jugendziele, die das Ergebnis des sechsten Zyklus des strukturierten Dialogs zwischen der EU und jungen Menschen sind. Zyklus des strukturierten Dialogs zwischen der EU und jungen Menschen. 2017-2018 nahmen fast 50 000 junge Menschen an dem Konsultationsprozess im Rahmen dieses Zyklus teil. Die Strategie zielt darauf ab, die Kernbereiche des Jugendsektors anzugehen: Engage; Connect; und Empower.
Jugendpolitische Themen
In diesem Bereich der Website finden Sie kompakte Informationen zu einigen jugendpolitischen Schlüsselthemen, die wir in Europa für besonders relevant halten.
Diese Themenauswahl wurde inspiriert durch:
- Die jüngsten jugendpolitischen Prioritäten des Europarats und der Europäischen Union im Bereich Jugend, die sich aus den oben genannten politischen Rahmenvorgaben ableiten, einschließlich der elf Jugendziele, die die Ansichten junger Menschen aus ganz Europa zu den Themen darstellen, mit denen sich die Jugendpolitik befassen sollte;
- Die Arbeit der Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und dem Europarat im Bereich der Jugend, mit besonderem Schwerpunkt auf den Ergebnissen des Symposiums „Youth Policy Responses to the Contemporary Challenges Faced by Young People“, Prag, Tschechische Republik, 12. bis 14. Juni 2017
Die daraus resultierenden Themen sind:
- Bildung und Lernen
- Beschäftigung
- Gleichstellung der Geschlechter
- Hassreden, Extremismus und Radikalisierung, die zu Gewalt führen
- Gesundheit und Wohlbefinden
- Inklusion
- Information und konstruktiver Dialog
- Rechte, Inklusion und Partizipation junger Flüchtlinge
- Nachhaltigkeit
- Jugendliche im ländlichen Raum
- Jugendorganisationen und Jugendprogramme
- Jugendräume und Partizipation
- Jugendarbeitspolitik
Die jugendpolitischen Themen in diesem Abschnitt orientieren sich daher stark an dem, was junge Menschen selbst als die drängendsten Themen identifiziert haben, die ihr Leben 2017 und 2018 betreffen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und deckt auch nicht alle Themen ab, mit denen sich die Jugendpolitik befassen kann oder sollte, die naturgemäß vielfältig ist und auf den lokalen, regionalen und nationalen Gegebenheiten, Prioritäten und Bedürfnissen junger Menschen, politischer Entscheidungsträger und Praktiker beruht. Darüber hinaus muss Jugendpolitik sektorübergreifend sein, d.h. sie muss alle Bereiche der Jugendpolitik ganzheitlich berücksichtigen und einbeziehen.
Leseempfehlung
Rat der Europäischen Union: Entschließung zur neuen EU-Jugendstrategie 2019-2027
Europäische Kommission: EU-Jugendbericht 2015
Europarat: Entschließung (98) 6 des Ministerkomitees zur Jugendpolitik des Europarates
Europarat: Entschließung (2020)2 des Ministerkomitees zur Strategie des Europarates im Jugendbereich 2030
Europarat: Empfehlung Nr. R (92) 7 des Ministerkomitees an die Mitgliedsstaaten zur Kommunikation und Zusammenarbeit im Bereich der Jugendforschung in Europa
Europarat: Entschließung CM/Res(2008)23 des Ministerkomitees über die Jugendpolitik des Europarates
Europarat: Selbstbewertungsinstrument für die Jugendpolitik
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