Sativa-Cannabis macht dich high, während Indica dich stoned macht. Zumindest wird das schon seit langem behauptet. In Wirklichkeit gibt es kaum Beweise dafür, dass alle Sativa-Sorten durchgehend high machen, während alle Indicas einfach nur dazu geeignet sind, einen Abend lang wie ein echter Stubenhocker zu chillen.Dieser Artikel erklärt, dass es gar nicht so einfach ist. Schau dir einfach den Namen an, denn der ist falsch.

Sativa ist eigentlich Indica

Es war Carl Linnaeus, der 1753 zum ersten Mal den wissenschaftlichen Namen von Cannabis Sativa veröffentlichte. Seltsamerweise beschreibt der Begriff „Sativa“ die gewöhnliche Hanfpflanze, die wegen ihrer langen, starken Fasern und gesunden Samen schon so lange verwendet und angebaut wird. Sativa bedeutet wörtlich: kultiviert. Sativa-Cannabis gibt es eigentlich nicht. Sativa ist THC-freier Faserhanf.

Die jüngsten und umfangreichen Forschungen (Karl Hillig, 2004, 2005) über den Ursprung der verschiedenen Cannabisarten zeigen, dass Cannabis Indica eine viel größere genetische Vielfalt aufweist als Cannabis Sativa. Eigentlich stammt alles Cannabis von Indica-Arten ab, aber von verschiedenen Sorten. Was wir heute als Sativa-Cannabis bezeichnen, ist eigentlich Cannabis Indica, und Indica-Cannabis stammt von der Cannabis Indica Afghanica ab.

People’s talk

Jeder Coffeeshop und jeder Saatguthersteller verkauft immer noch Sativa- und Indica-Cannabis. So sehr wir uns wünschen, dass das Viech beim richtigen Namen genannt wird, wir geben Ihnen auch, was Sie verlangen: Sativa- und Indica-Cannabissamen. Wir möchten Ihnen die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten aufzeigen. Denn die gibt es durchaus. Schau dir einfach mal das Aussehen der beiden Cannabispflanzen an.

Sativa und Indica erkennen

Das Aussehen einer Cannabispflanze verrät dem Züchter viel, aber es hat nicht so viel mit der Wirkung des Weeds zu tun. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Sativa sich als Indica „tarnen“ kann und umgekehrt. Das hat mit der Art und Weise zu tun, wie die Pflanzen in der Vergangenheit miteinander befruchtet wurden. Wir nennen das Aussehen der Pflanze ihren Phänotyp. Ein tatsächlicher Unterschied besteht darin, dass die beiden Schwestern unterschiedlich wachsen: So ist die Sativa die größere der beiden Pflanzen und hat eine längere Blütezeit, während die Indica oft einen größeren Ertrag liefert.

Sativa-Cannabispflanzen: Riesige, feinblättrige Geist-Erweiterer

Was ist der physische Unterschied zwischen den Pflanzen unserer Cannabis-Samen? Sativas sind in der Regel größer als Indicas. Eine Sativa-Weed-Pflanze hat auch ein feineres Blatt. Eine Sativa-dominante Pflanze erkennt man an ihren dekorativen, dünnen Fingern mit „scharfen Nägeln“. Ein Indica-Blatt kann so breit wie das eines Ahorns sein.

Eine Sativa kann zu einem riesigen Strauch heranwachsen, der bis zu drei Meter hoch wird. Dadurch ist der Gesamtertrag pro Pflanze hoch. Auch die Blütezeit ist länger als bei Indicas. Sativa-dominante Kreuzungen eignen sich besonders für den Anbau im Freien.

Schmale Blätter und eine offene Struktur. Also muss es eine Sativa sein. Aber Vorsicht: es könnte eine „getarnte“ Indica sein!

Indica-Cannabis-Pflanzen: Kompakte, breitblättrige Weihnachtsbäume

Indicas bleiben kleiner als Sativas. Eine weitere charakteristische physikalische Eigenschaft der Indica-Pflanzen ist ihr breites Unkrautblatt. Sativas haben normalerweise lange und dünne Finger, aber ein Indica-Blatt sieht ein bisschen aus wie ein Ahornblatt. Eine Indica-Pflanze bleibt auch von der Größe her kompakt. Das bedeutet, dass man höhere Erträge pro Fläche erzielen kann. Die Blütezeit einer reinen Indica ist deutlich kürzer als bei Sativas. Mit einer Blütezeit von 6-8 Wochen ist die Indica perfekt für eine kurze Sommersaison oder den Indoor-Anbau geeignet.

Eine Möglichkeit, Indicas zu erkennen, sind die breiteren Blätter. Beachten Sie – das Aussehen (Phänotyp) einer Cannabispflanze kann sich von dem unterscheiden, was die Genetik Sie erwarten lässt.

Ruderalis Weed Plants: Automatisch in Blüte

Neben Indica und Sativa gibt es noch eine weitere Sorte, die nicht jeder kennt. Das ist die Ruderalis. Wie du sehen kannst, ist sie im Gegensatz zu den anderen beiden eine erbärmlich kleine Pflanze. Das liegt daran, dass die Ruderalis von Natur aus aus einer ganz anderen Region stammt als Indica und Sativa. Nämlich aus dem Ural, der ein ganzes Stück weiter nördlich liegt. Aufgrund der begrenzten Hochsaison hat sich die Ruderalis anders entwickelt als ihre großen Schwestern. Sie hat die Besonderheit, dass sie trotz des wechselnden Lichts immer zur gleichen Zeit des Jahres blüht. Diese Eigenschaft ist das Ergebnis der Kreuzung dieser drei verschiedenen Arten und findet sich nun auch bei Sativa und Indica. Diese Cannabispflanzen werden Autoflower genannt (sie blühen von selbst).

Autoflowers

Die Kreuzbefruchtung des Ruderalis-Typs sowohl mit Indica als auch mit Sativa wurde erst später erfolgreich durchgeführt. Anfänglich war der Ertrag bei den Autoflowering-Typen viel geringer, aber jetzt kommen Autoflowering-Pflanzen mit beachtlichen Erträgen auf den Markt. Dennoch sind Autoflowering-Sorten immer noch klein. Das macht sie ideal für den Anbau in niedrigen Schränken und im Garten. Das ist nützlich, wenn Sie es vorziehen, dass Ihre Pflanze nicht von den Nachbarn oder der örtlichen Polizei über den Zaun hinweg gesehen wird.

Die Kreuzung von Ruderalis und Sativa zum Beispiel ergibt kräftige, niedrig wachsende Pflanzen, die von selbst blühen. Wir nennen das Autoflowering.

Eine kurze Geschichte von Cannabis

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte soll klären, woher die vermeintlichen Wirkungen kommen.

Cannabis Sativa

Cannabis Sativa ist die erste bekannte Cannabis-Pflanze. Im Gegensatz zu den Indica-Sorten wurde Sativa nicht in den Bergen versteckt, sondern wuchs einfach schon immer an Orten mit viel Sonne, wie es in den sonnigen Teilen Europas der Fall ist. Es waren nicht nur die Fasern, die häufig verwendet wurden. So verwendeten die Chinesen schon lange vor Christus Cannabis als Medizin, und auch in der arabischen Welt war Haschisch im neunten Jahrhundert ein bekanntes Aufputschmittel.

Indica – Cannabis aus dem Osten

Indica-Gras ist erst seit vergleichsweise kurzer Zeit in den Niederlanden angekommen. Die Herkunft, die Wirkung und auch das Wachstum und die Blüte unterscheiden sich leicht von reinem Sativa-Gras.

Fast alle reinen Indica-Gene lassen sich auf den Himalaya und das Karakorum-Gebiet in Asien zurückführen. Der Ursprung der Indica-Cannabispflanzen liegt im Norden Indiens, in Afghanistan, Pakistan und einem Berggebiet, das als Hindukusch bekannt ist.

Cannabis Indica wurde erstmals von dem französischen Naturforscher Jean-Baptiste Lamarck im Jahr 1785 identifiziert und beschrieben. Es dauerte jedoch bis in die 60er und 70er Jahre, bevor Indica im Westen eingeführt wurde. Vor allem reisende Hippies sprachen mit Einheimischen über den Anbau von Cannabis. Sie nahmen Indica-Samen aus dieser Region mit in ihr eigenes westliches Land.

Durch die schiere Größe des Himalaya-Gebirges sind die Gebiete, aus denen Indica stammt, extrem abgelegen. Daher war es schwierig, dass Pollen von einer Cannabispflanze eine andere Art von Pflanze erreichte. Reine Indica-Sorten konnten daher leicht rein gehalten werden, und die Genetik kann von Sorte zu Sorte stark variieren.

In den 1960er Jahren wurden die mitgebrachten Indica-Sorten zunächst mit den bereits bekannten Sativa-Sorten gekreuzt. Zunächst wurde Indica-Genetik verwendet, um die Eignung der Sativa für den Indoor-Anbau zu verbessern, die Pflanze klein zu halten und die Blütezeit zu verkürzen.

Wirkung – Von Sativa wird man high, von Indica stoned

Heute sind etwa 700 verschiedene Gras-Sorten klassifiziert worden. Tatsächlich gibt es aber mehrere tausend verschiedene Sorten (Weed-Typen, Kultivare). Manche von ihnen sind vergessene Klassiker, andere unentdeckte Leistungsträger.

Das High merkt man vor allem im Kopf. Oft macht es dich geselliger, kreativer und lebendiger.

Was ist High und was ist Stoned?

Der Unterschied zwischen High und Stoned liegt hauptsächlich darin, wie du das Gras erlebst. Stoned ist die Wirkung, die man vor allem im Körper spürt, während „high“ sich im Kopf abspielt. Starkes Stoned kann zum sogenannten Couch-Lock führen, bei dem man sozusagen wie angewurzelt auf der Stelle sitzt. Aufstehen ist dann einfach keine Option. Man könnte, aber man will einfach nicht. Wenn man dagegen richtig high ist, fühlt es sich wie ein Rausch im Kopf an. Mit einem guten High ist man also eher in Partylaune als wenn man total bekifft ist. Aber beides hat seine Berechtigung.

Man kann sich vorstellen, dass die enorme Vielfalt an Sorten auch zu einer Vielfalt an Wirkungen geführt hat. Neben dem bekannten THC und CBD gibt es etwa siebzig weitere Cannabinoide, die sowohl in Indica- als auch in Sativa-Pflanzen vorkommen. Ganz zu schweigen von den mehr als 120 verschiedenen Terpenen, die in Unkraut vorkommen. Dabei handelt es sich um Stoffe, die den Geschmack, das Aroma und auch die Wirkung von Weed beeinflussen. Sativas sind für die komplexe Zusammensetzung ihrer Terpene bekannt. Wir nennen das ein Terpenprofil. Es gibt immer mehr Websites, auf denen man ausführliche Analysen von Weed zusammen mit Terpenprofilen einsehen kann. So können Sie genau sehen, was sie enthalten.

Ein Terpenprofil zeigt Ihnen, welche Terpene vorhanden sind. Die Forschung darüber, wie diese natürlichen Duft- und Geschmacksstoffe unter anderem mit THC und CBD interagieren, steckt noch in den Kinderschuhen.

So sind THC und CBD nicht die einzigen aktiven Bestandteile in Cannabis. Das Terpen β-Myrcen steht im Verdacht, mitverantwortlich für den Couch-Lock-Effekt zu sein (wie angewurzelt auf der Stelle stehen, weil man völlig stoned ist). Und tatsächlich sind die meisten Indica-Sorten inzwischen ziemlich reich an Myrcen. Das ist zum Teil der Grund, warum man sagt, dass man von Indica stoned wird.

Fühlst du dich, als wärst du wie angewurzelt? Das nennt man Couch-Lock. Ein bekanntes Phänomen, wenn man richtig stoned ist.

Sativa für den Kopf, Indica für den Körper

Sativa-Cannabissamen sind für ihre bewusstseinserweiternde Wirkung bekannt, obwohl Sativa-Cannabissamen schwer als eine einzige Gruppe zu beschreiben sind. Einige Sorten haben eine eher soziale Wirkung, während man bei anderen Farben und Klänge besser genießen kann. Der CBD-Anteil ist oft etwas höher als bei den Indica-dominierten Sorten. Indica-Cannabissamen sind für ihre körperlich entspannende Wirkung bekannt. Der THC-Anteil ist oft höher als bei den sativadominierten Sorten.

Die Wirkung von Sativa in Kürze:

  • Kann sozial oder kreativ wirken oder sogar einen Lachanfall auslösen.
  • Hoch geeignet für entspannende medizinische Anwendungen bei höheren CBD-Anteilen.
  • Sie fühlen sich aufgeregt und lebendig.
  • Sie spüren Sativa mehr im Kopf (high oder zerebral).
  • Besser am Tag als am Abend.
  • Gibt Dir Energie und Schwung.

Die Wirkung von Indica in Kürze:

  • Angenehm entspannt.
  • Eignet sich bei höheren THC-Anteilen für medizinische Anwendungen gegen Schmerzen.
  • Beseitigt Stress.
  • Wird oft vor dem Schlafengehen angewendet.
  • Gibt genug zu essen für die Munchies!

Indica-Knospen sind oft kompakter als Sativa-Knospen. Vergleiche das indicadominierte Kush (links) und das sativadominierte Haze (rechts). Sehen Sie, wie schwer es ist, die Unterschiede zu erkennen. Der Trocknungsprozess und die Qualität der Knospe haben wahrscheinlich mehr Einfluss auf das Aussehen als die Genetik.

Wenn man die Wirkung von Indica-Cannabissamen mit der ihrer Sativa-Pendants vergleicht, kann man zu dem Schluss kommen, dass es klug ist, sich die Zusammensetzung oder zumindest die Genetik ihrer Vorfahren anzusehen.

Das Gras im Coffeeshop ist oft weder eine reine Indica noch eine Sativa. Häufiger findet man Hybride mit unterschiedlichen Anteilen von Indica, Sativa und Ruderalis. Dennoch werden sie oft gezüchtet, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Die Genetik und vor allem die chemische Zusammensetzung jeder Art von Gras bestimmt ihre Wirkung. Wir sollten den so genannten Entourage-Effekt aller Inhaltsstoffe nicht unterschätzen. Die Gesamtzusammensetzung Ihres Lieblingsgrases bestimmt die Wirkung.

Um es Ihnen leichter zu machen, haben wir im Dutch-Headshop diese Wirkungen und Wachstumseigenschaften erforscht. Zu jedem Cannabis-Samen sagen wir dir alles, was wir über die Pflanze wissen. Das hilft Dir, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welcher Samen am besten zu Deinen Bedürfnissen passt.