Elektrische Lieferwagen sind bereits Realität, aber sie werden bald noch häufiger auf den Straßen zu sehen sein. Ford hat endlich seinen lange angekündigten E-Transit vorgestellt, eine elektrifizierte Version seines beliebten Lieferwagens. Mit seiner 67-kW-Batterie, seinen 266 PS und seiner Reichweite von 126 Kilometern kann er zwar nicht mit einigen Elektroautos mithalten, aber darum geht es auch gar nicht – Ford behauptet, er biete mehr Leistung und Flexibilität als viele herkömmliche Transporter und sei gleichzeitig emissionsfrei.

Der E-Transit ist in drei Karosserielängen, drei Dachhöhen und anderen Konfigurationen (z. B. als Fahrgestell- und Cutaway-Version) erhältlich, ähnlich wie sein Standard-Pendant. Das Transportermodell soll eine Nutzlast von 3.800 Pfund im Vergleich zu 2.960 Pfund für den Transit 150 mit Verbrennungsmotor haben und kann 4.290 Pfund in der Cutaway-Version transportieren. Darüber hinaus verfügt der Transporter über eine Leistung von 2,4 kW, so dass die Mitarbeiter Werkzeuge und Geräte mit Strom versorgen können, ohne auf einen Wechselrichter angewiesen zu sein.

Auch der Fahrer profitiert von den Vorteilen des Elektroantriebs, wie z. B. einem knaufähnlichen E-Schalter, der die Beinfreiheit freimacht. Und obwohl Ford davon ausgeht, dass das Aufladen am häufigsten an speziellen Ladestationen erfolgen wird, unterstützt der E-Transit das Aufladen zu Hause (einschließlich Schnellladen) für Mitarbeiter, die den Van am Ende des Tages mitnehmen müssen.

Es ist nicht überraschend, dass es sich um ein digital-versiertes Fahrzeug handelt. Es gibt einen großen Touchscreen für Ford Sync 4 sowie integriertes LTE, das (wenn es aktiviert ist) Fuhrparks in Verbindung halten kann. Ein 360-Grad-Kamerasystem hilft bei der Auslieferung und beim Navigieren in kniffligen Parklücken.

Der E-Transit wird ab 45.000 US-Dollar kosten, wenn er Ende 2021 auf den Markt kommt. Das ist zwar mehr als bei herkömmlichen Transportern, liegt aber auch unter den Preisen der wenigen konkurrierenden elektrischen Transporter auf dem Markt. Der eSprinter von Mercedes kostet beispielsweise in Großbritannien trotz seiner geringeren Reichweite umgerechnet etwas mehr als 68.000 Dollar vor Steuern. Damit könnte das E-Fahrzeug von Ford für viele weitere Unternehmen erschwinglich werden, vor allem, wenn die Energie- und Wartungskosten niedriger sind als bei Verbrennungsmodellen. Wundern Sie sich nicht, wenn ein E-Transit in Zukunft Ihre Online-Bestellungen ausliefert.

Die Vorstellung kommt auch gerade rechtzeitig. Ford sieht sich einer immer stärkeren Konkurrenz gegenüber, darunter der Bollinger Deliver-E und der Volta Zero. Sogar Amazon erhält maßgeschneiderte Lieferwagen von Rivian. Wenn Ford den E-Transit jetzt nicht vorstellt, riskiert das Unternehmen, wichtige Kunden an Start-ups zu verlieren. So wie es aussieht, ist dies eine gute Nachricht für die Umwelt – je härter die Konkurrenz, desto wahrscheinlicher ist es, dass EVs den Lieferbereich übernehmen.