Tiermodelle des assoziativen Bedrohungslernens bieten eine Grundlage für das Verständnis menschlicher Ängste und Befürchtungen. Aufbauend auf der Forschung an Tiermodellen werde ich eine Reihe von Möglichkeiten untersuchen, wie maladaptive Abwehrreaktionen beim Menschen erworben und abgebaut werden können. Zunächst werde ich darlegen, wie Extinktion und Emotionsregulierung, Techniken, die in der kognitiven Verhaltenstherapie adaptiert wurden, eingesetzt werden können, um erlernte Abwehrreaktionen über hemmende Signale vom ventromedialen präfrontalen Kortex zur Amygdala zu kontrollieren. Ein Nachteil dieser Techniken ist, dass diese Reaktionen nur gehemmt werden und wiederkehren können, wobei ein Faktor Stress ist. Anschließend werde ich einen Überblick über Forschungsarbeiten geben, die sich mit der dauerhaften Kontrolle maladaptiver Abwehrreaktionen durch gezielte Rekonsolidierung des Gedächtnisses befassen, und Belege dafür präsentieren, dass die verhaltensbedingte Beeinflussung der Rekonsolidierung beim Menschen die Beteiligung der hemmenden Schaltkreise des präfrontalen Kortex vermindert, auch wenn ihre Wirksamkeit begrenzt ist. Abschließend beschreibe ich zwei neue Verhaltenstechniken, die zu einer dauerhafteren Angstreduktion führen könnten, indem sie die Kontrolle über den Stressor und die Einführung von Neuartigkeit ermöglichen.
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