Die Hauptsprache der Bretagne ist heute Französisch, aber die traditionelle Sprache Bretonisch (Brezhoneg) ist viel älter. Aufzeichnungen finden sich auch in Latein. Obwohl die Bretagne und die Bretonen in den meisten Fällen als Teil Frankreichs behandelt werden, sehen sich viele Bretonen nicht als Franzosen, sondern als ein eigenständiges keltisches Volk in Frankreich. Es gibt seit langem eine bedeutende bretonische nationalistische Bewegung. Um die Sache noch verwirrender zu machen, wird die Loire-Atlantique, die historisch zur Bretagne gehört, für offizielle Zwecke nicht mehr als solche behandelt.

Bretonische Sprache

Die bretonische Sprache gehört zu den brytonischen keltischen Sprachen und ist eng mit dem Walisischen und dem Kornischen verwandt. Und weiter entfernt mit Manx, Schottisch und irischem Gälisch.

Am weitesten verbreitet ist sie in den westlichen Teilen der Bretagne, aber viele Menschen in der ganzen Bretagne haben ihre Kinder in eine bretonische Schule geschickt.

Gallo

Gallo ist, je nach Standpunkt, entweder ein Patois oder ein Dialekt des Französischen oder eine eng verwandte Sprache. Es wurde erst im 20. Jahrhundert wirklich aufgeschrieben, wurde aber schon lange vorher in den östlichen Teilen der Bretagne gesprochen.

Bretonische Nachnamen

  • Ortstypisch:
    • Ker- (bedeutet ein Fort) – Kerguelen, Kermadec, Kerouac, Kergoat, Kermit
    • Tre oder Tré (ein Bauernhof oder eine Siedlung) -Trévidic
    • Mor- (Meer) – Morvan
    • Bolloré (von Bod Loré, das einen Lorbeerbusch bedeutet)
    • Heusaff (von der Insel Ushant)
    • Le Pen (die Landzunge), Menez (Berg), Seznec (sonniger Ort)
  • Beschreibend:
    • Le Bihan (französisch „le“ für „der“, plus bretonisch „bihan“ für „klein“), Le Hir (der Große oder Lange), Le Quellec; ;Le Guen (bedeutet „die Schöne“), Pinvidic (reich), Gourcuff/Corcuff (charmanter Mann)
    • Guellec (braungebrannt), Guivarc’h (gute Pferde haben), Tanet (in Flammen)
    • Lagadec (großäugig), Le Tallec (großer Feuerkopf)
    • Le Deunff (Schwiegersohn), le Hénaff (der Ältere), Lozach (Ehemann, Oberhaupt, Pateiarch)
    • Le Duff/le Duigou (dunkelhaarig)
  • Beruflich
    • Goff (bedeutet Schmied), Bosser (Metzger), (le) Calvez (Kalvez, Tischler), Le Goarnig (Gouvernante), Mézec (Arzt), Quemener (Schneider), Quiviger (Gerber)
  • Kirchlich
    • Cloarec (Schreiber), Goasdoué (Gwas Doue – Mann Gottes)

Personennamen

    • Tanguy (von bretonisch „Tangi“, was Feuerhund bedeutet), ursprünglich der Name eines Heiligen; Caradeg, Caradec’h (Geliebter, verwandt mit dem walisischen Caradoc); Cariou (Geliebter); Evenno/Eveno; Guillou (bretonisch für William); Hervé (eisern, aus dem das englische Harvey entstand); Stephan;

Vaterunser

Das Vaterunser wird hier als Beispiel für Bretonisch gezeigt. Die bretonische Orthographie (Schreibweise) wurde erst in jüngster Zeit vereinheitlicht.

Hon Tad, c’hwi hag a zo en Neñv, ra vo santelaet hoc’h ano. Ra zeuio ho Rouantelezh. Ra vo graet ho youl war an douar evel en neñv. Roit dimp hizio bara hor bevañs. Distaolit dimp hon dleoù evel m‘ hor bo ivez distaolet d‘ hon dleourion. Ha n‘ hon lezit ket da vont gant an temptadur, met hon dieubit eus an Droug.

Für diejenigen, die Bretonisch lernen möchten, gibt es auf der folgenden
Bretonischen Seite Online-Lektionen.