Foto: Bandicoot

Bandicoots sind kleine, nachtaktive, allesfressende Beuteltiere. Sie haben eine lange, spitze Schnauze, einen buckligen Körper, kurze Vordergliedmaßen und Hälse, große Hinterfüße und dünne, nicht greifbare Schwänze. Es gibt etwa 20 Arten von Bandicoots in Australien.

Die drei Hauptarten von Bandicoots in Australien sind:

-Long-nosed Bandicoot
-Northern Brown Bandicoot
-Southern Brown Bandicoot

Der englische Name „Bandicoot“ leitet sich vom indischen Namen „pandi kokku“ (Schweineratte) ab. Es ist nicht sicher, wie die Assoziation auf ein australisches Beuteltier übertragen wurde, aber sie sehen sich in ihrem Aussehen ziemlich ähnlich. Der erste bekannte Gebrauch des Wortes, um das australische Beuteltier zu beschreiben, stammt von dem Entdecker George Bass im Jahr 1799.

Wissenschaftlicher Name: Peramelemorphia

10 Fakten zum Bandicoot

  1. Das Bandicoot sieht einer Ratte ähnlich.
  2. Es ist aber kein Nagetier. Es ist ein Beuteltier.
  3. Der Name Bandicoot leitet sich von einem indischen Namen für eine Ratte ab – ‚pandi kokku‘.
  4. Das Männchen kann bis zu doppelt so groß sein wie das Weibchen.
  5. Bandicoots gehören zu den lautstarken Beuteltieren. Sie schnaufen, schreien und grunzen.
  6. Sie bewegen sich mit einem langsamen Hasenhüpfer.
  7. Obwohl sie sehr klein sind, können sie bis zu 2 m in die Luft springen, wenn sie sich erschrecken.
  8. Ihr Beutel ist nach hinten gerichtet, um zu verhindern, dass beim Graben Schmutz in den Beutel gelangt.
  9. Bandicoots sind opportunistische Allesfresser.
  10. Sie trinken, indem sie wie eine Katze Wasser lecken.

Bandicoot – Beschreibung & Merkmale Allgemeine Beschreibung von Bandicoots

Foto: Bandicoot in Pose

Erscheinungsbild, Größe &Gewicht

Bandicoots ähneln in etwa den Ratten, haben aber eine verlängerte Schnauze und Vorderbeine, die kürzer sind als die Hinterbeine, sowie verlängerte Füße wie Kängurus. Sie sind zwischen 28 und 81 cm groß und wiegen zwischen 0,2 und 1,6 kg. Das entspricht in etwa der Größe von Ratten bis Kaninchen. Männchen sind viel größer als Weibchen. Ihre Fellfarben sind grau, braun, schwarz und goldfarben, meist mit einem helleren weißen Unterbauch. Ihre Fellborsten sind kurz und relativ steif.

Zähne, Maul & Laute

Die meisten Bandicoot-Arten haben eine lange spitze Schnauze. Sie haben kleine, scharfe, relativ gleichgroße Zähne, die für eine insektenfressende Ernährung geeignet sind.

Bandicoots gehören zu den stimmgewaltigeren Beuteltieren. Sie haben mindestens vier verschiedene Laute.

– Wenn sie verärgert sind, geben sie ein „Wuff, Wuff“-Geräusch von sich.
– Wenn sie sich erschrecken oder Schmerzen haben, geben sie einen lauten Schrei von sich.
– Sie benutzen einen hohen Ton, um sich gegenseitig zu orten.
– Bei der Nahrungssuche wird ein schnüffelndes Geräusch gemacht. Gefolgt von einem grunzenden Geräusch, wenn sie Nahrung gefunden haben.

Bewegung & Fortbewegung

Während das Bandicoot mit seinen großen Hinterfüßen wie ein hüpfendes Beuteltier aussieht, bewegt es sich tatsächlich mit einem langsamen Hasenhüpfer, bei dem die Vorder- und Hinterbeine abwechselnd arbeiten. Wenn sie sich schnell bewegen, springen und galoppieren sie. Sie können auch vertikal bis zu 2 m hoch springen, wenn sie gejagt oder erschreckt werden. Das einzige Mal, dass ein Bandicoot auf seinen beiden Hinterbeinen hüpft und dabei seinen Körper fast senkrecht hält, ist, wenn er sich in einer Konfliktsituation in Position bringt.

Sind Bandicoots Nagetiere?

Nein! Bandicoots sind Beuteltiere. Sie tragen ihre Jungen in einem Beutel und haben scharfe, kleine, relativ gleich große Zähne. Sie haben auch schlanke und spitze Eckzähne.

Rodentiere hingegen sind Plazentasäugetiere, die ihre Jungen im Körper tragen, und zeichnen sich durch ständig wachsende Schneidezähne und ein deutliches Fehlen von Eckzähnen aus.

Einzigartige Anpassungen

Bandicoots haben mehrere Anpassungen, die sie für die raue und trockene australische Umgebung geeignet machen.

– Nachtverhalten – So bleiben sie der heißen australischen Sonne fern.

– Nach hinten gerichtete Beutelöffnung – Verhindert, dass Schmutz in den Beutel des Weibchens eindringt, wenn es gräbt.

– Starke Grabkrallen – Zum Ausgraben unterirdischer Beute.

– Lange spitze Nase – Zum Erschnüffeln der Beute.

– Lange spitze Zähne – Erlauben ihm, seine Nahrung zu packen und zu zerkauen.

Arten von Bandicoot

Langnasiger Bandicoot

Foto: Langnasiger Bandicoot

Foto: Langnasen-Bandicoot-Verbreitung

Der Langnasen-Bandicoot hat borstiges und raues graubraunes Fell, eine spitze Nase und spitze Ohren. Er hat eine gebückte Haltung, einen kurzen Schwanz und seine Vorderfüße haben jeweils drei langnaglige Zehen. Das etwa kaninchengroße Beuteltier ist zwischen 31 und 43 cm lang und wiegt bis zu 1,5 kg.

Das Langnasen-Bandicoot lebt in Regenwäldern, Schluchten und grasbewachsenen Wäldern entlang der Ostküste Australiens von der Cape York Halbinsel im Norden Queenslands bis nach Victoria. (Rotes Gebiet auf der Karte).

Nördlicher Brauner Bandicoot

Foto: Northern Brown Bandicoot

Foto: Northern Brown Bandicoot Distribution

Der Northern Brown Bandicoot hat ein dickes, raues, braun-schwarz gesprenkeltes Fell, eine spitze Nase und kleine, abgerundete Ohren. Er wird zwischen 30 und 47 cm lang und wiegt bis zu 2,0 kg.

Der Nördliche Braune Bandicoot kommt in den nördlichen Teilen Australiens und entlang der Ostküste bis ins zentrale New South Wales vor. (Lila Bereich auf der Karte).

Südlicher Brauner Bandicoot

Foto: Southern Brown Bandicoot

Foto: Southern Brown Bandicoot Distribution

Der südliche braune Bandicoot hat dunkelgraues, gelblich-braunes Fell, eine lange konische Nase und kleine abgerundete Ohren. Er hat eine gebückte Haltung, einen kurzen Schwanz und seine Vorderfüße haben jeweils drei langnaglige Zehen. Das etwa kaninchengroße Beuteltier ist zwischen 28 und 36 cm lang und wiegt bis zu 1,5 kg.

Das Südliche Braunvieh ist nur in kleinen Gebieten in Victoria und Südaustralien zu finden. (Grüner Bereich auf der Karte).

Bandicoot – Lebensraum Wo leben die Bandicoots?

Bandicoots sind einzelgängerische, territoriale Tiere. Der Lebensraum eines Weibchens ist etwa 1-4 ha groß, der eines Männchens 18-40 ha. Sie markieren ihr Revier mit einem Duftstoff aus einer Drüse hinter den Ohren und verteidigen ihr Revier aggressiv. Dazu stellen sie sich auf die Hinterbeine und krallen sich gegenseitig wild in Schulter und Rücken, bis einer von ihnen besiegt zurückweicht. Bandicoots suchen in der Nacht in offenen Gebieten nach Nahrung und ruhen sich tagsüber in Nestern aus.

Bandicoots bauen ihre Nester auf dem Boden in dichtem Gebüsch. Sie kleiden ihre Nester mit trockenem Gras und Laubstreu aus. Sie können auch verlassene Höhlen, Tunnel und Baumstämme nutzen.

Bandicoot – Ernährung Was frisst ein Bandicoot?

Foto: Bandicoot auf Nahrungssuche

Foto: Bandicoot auf Nahrungssuche

Bandicoots sind Allesfresser, die sich von allem ernähren, was ihnen zur Verfügung steht. Sie gehen nachts auf Nahrungssuche und benutzen dabei ihre empfindlichen Nasen, um Nahrung zu erschnüffeln. Wenn Bandicoots unter der Erde Nahrung entdecken, graben sie mit ihren kräftigen, abgeflachten Vorderklauen ein kegelförmiges Loch und erreichen ihre Mahlzeit mit ihren langen Schnauzen. Während des Fressens halten sie ihre Nahrung in den Vorderpfoten.

Bandicoots fressen Insekten, Spinnen, Käfer, Regenwürmer, Hundertfüßer, Tausendfüßler und Insektenlarven. Sie fressen auch Wurzeln, Samen, Fallobst, Pflanzenknollen und Pilze. Sie trinken, indem sie wie eine Katze Wasser lecken. Einige Wüstenarten benötigen nur sehr wenig Wasser und beziehen die gesamte Feuchtigkeit, die sie benötigen, aus ihrer Nahrung.

Bandicoot – Fortpflanzung & Lebenszyklus Baby-Bandicoots

Bandicoots sind Einzeltiere. Sie versammeln sich nur zur Paarung. Ein Weibchen kann alle 7 bis 8 Wochen einen neuen Wurf bekommen, hat aber normalerweise 2 bis 3 Würfe pro Jahr.

Bandicoots haben die kürzeste Trächtigkeitsdauer aller Beuteltiere, sie beträgt nur 12 Tage. Die Weibchen können bis zu fünf Babys zur Welt bringen. Die Jungen werden winzig und unterentwickelt geboren und wandern durch eine Schnur, die an der Gebärmutter der Mutter befestigt ist, in ihren Beutel. Im Beutel der Mutter befestigt sich jedes Jungtier an einer Zitze und verbleibt für weitere zwei Monate in ihrem nach hinten gerichteten Beutel.

Junge Bandicoots werden mit etwa vier Monaten unabhängig und sind mit etwa fünf Monaten geschlechtsreif.

Bandicoots leben zwischen 2 und 5 Jahren.

Bandicoot – Bedrohungen und Räuber Überlebt der Bandicoot?

Foto: Bandicoot-Straßenschild

Foto: Fuchs mit einem getöteten Bandicoot

Bandicoots werden Beute von Füchsen, Dingos, großen Vögeln, verwilderten und Hauskatzen sowie Hunden. Außerdem konkurrieren sie mit Kaninchen um Nahrung und Nistplätze.

Klimawandel, Buschbrände und Lebensraumverlust haben ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf ihren Rückgang.

Viele werden durch Kraftfahrzeuge und sogar durch Vergiftung mit Schneckenködern getötet.

Bandicoot – Erhaltungszustand Ist der Bandicoot gefährdet?

Bandicoots sind in allen Bundesstaaten Australiens geschützt. Von den 20 Bandicoot-Arten in Australien sind 7 als stark gefährdet oder bereits ausgestorben gelistet.