Einleitung

Die akute Aortendissektion (AAD) ist eine relativ seltene, aber gefürchtete klinische Erscheinung, die mit einer hohen Sterblichkeit einhergeht, insbesondere wenn die endgültige Behandlung verzögert wird. Eine Kombination aus Aortenwandstress und Anomalien in der medialen Schicht der Aortenwand führt zu einer Disruption der Media und einem Intimariss mit anschließendem Eindringen von Blut, das die Aortenwandschichten spaltet. Dadurch entsteht in der medialen Schicht ein Hohlraum, das so genannte falsche Lumen (FL), das durch die Dissektionsmembran vom nativen echten Lumen (TL) getrennt ist.1 Dieser Prozess kann zu einer Disruption der Adventitia (Aortenruptur) oder zu einem zweiten Riss in der Dissektionsmembran führen, durch den Blut wieder in das TL eintreten kann. Tritt die AAD in der Aorta ascendens (AA) auf, sterben 40 % der Patienten sofort und die Sterblichkeit beträgt 1 % bis 2 % für jede weitere Stunde, so dass die 48-Stunden-Sterblichkeit bei etwa 50 % liegt (siehe Abbildung 1).2

Abbildung 1

Spontanprognose der akuten Aortendissektion (nach Kirklin et al.).51

Der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer AAD ist ein schlecht eingestellter Bluthochdruck. Männer sind häufiger betroffen, und das Risiko nimmt mit dem Alter zu. Weitere wichtige pathogene Faktoren sind eine positive Familienanamnese und eine genetische Vorgeschichte (Bindegewebserkrankungen, Ehlers-Danlos-Syndrom, Marfan-Syndrom), Aortenerkrankungen und Erkrankungen der Aortenklappe (AV), herzchirurgische Eingriffe in der Vorgeschichte und frühere Traumata.3 ,4 Obwohl eine Aortendilatation (Aortenaneurysma) das Risiko durch eine größere Wandbelastung erhöht, kann die AAD auch bei Patienten mit …