Die Veröffentlichung von Angular 2 ist zweifellos eines der am meisten erwarteten Ereignisse in der JavaScript-Community. Allerdings hat die Community im Moment alle Hände voll zu tun…

Der Wechsel von AtScript zu TypeScript im März 2015 war für viele Entwickler ein deutliches Zeichen, dass sich im Bereich des meistgenutzten JS-Frameworks einiges tut. Angular 2, derzeit in der Beta-Phase verfügbar, sorgt natürlich für Diskussionen. Aus diesem Grund und in Erwartung der nächsten AngularJS Days sprechen wir mit Martin Probst, Mitglied des AngularJS-Teams bei Google, darüber, was sich innerhalb des Frameworks geändert hat, welche Konsequenzen Entwickler aus diesen Änderungen ziehen müssen und nicht zuletzt, wann mit einem finalen Release zu rechnen ist.

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JAXenter: Herr Probst, was hat sich aus Sicht eines Teammitglieds intern verändert, nachdem Sie sich für den Umstieg auf TypeScript entschieden haben?

Martin Probst Im Angular-Projekt haben wir eine große Codebasis von ES6-JavaScript (genauer: AtScript) auf TypeScript migriert. Dabei haben wir als Entwickler festgestellt, dass wir wesentlich produktiver sind. Auto-Completion, Go-To-Definitionen und andere IDE-Funktionen sind im täglichen Leben sehr nützlich. Automatisches Refactoring (z.B. Umbenennung von Funktionen) ist sehr hilfreich, vor allem beim Aufbau eines Frameworks und einer API. Bessere Type-Checks haben interessanterweise nur wenige Bugs gefunden – wahrscheinlich weil Angular auch eine sehr gute Unit-Test-Abdeckung hat. Andererseits ist es sehr beruhigend, dass sich der Compiler auf Type-Checks verlassen kann.

TypeScript ist ein Game Changer für ein Framework wie Angular.

JAXenter: JavaScript hat nicht unbedingt einen guten Ruf, wenn es um die verfügbare Toolchain geht. Ändert sich das mit Angular 2 – insbesondere im Hinblick auf die Umstellung auf das starke Typsystem, die mit TypeScript möglich ist?

Martin Probst: Ja! TypeScript ist ein Game Changer für ein Framework wie Angular. Zwar gab es schon vorher einige gute IDEs, aber der Produktivitätsgewinn im Alltag ist signifikant. Gerade Features wie die Autovervollständigung sind ohne ein statisches Typsystem einfach nicht stabil genug – das wird sich mit TS ändern. Das ist aber noch nicht das Ende – das Angular-Team arbeitet auch an Tools jenseits von TypeScript. Nehmen Sie zum Beispiel „angular-cli“. Es wird Ihnen helfen, neue Projekte einfacher zu starten. Zusammen mit npm wird auch die Wiederverwendung von Komponenten und Bibliotheken viel einfacher sein.

JAXenter: In Ihrer Night Session auf den AngularJS Days werden Sie den Zuhörern zeigen, wie man mit Angular 2 und TypeScript eine hochproduktive Arbeitsumgebung schafft. Was umfasst das?

Martin Probst: Zunächst einmal die Grundlagen: Versionskontrolle, Chrome-Entwickler-Tools, automatisierte Tests, automatisiertes Build-System. Dazu kommen noch Linter, Type-Script-Compiler, IDE, Paketmanager, ein Webserver für den Entwicklungsmodus und vieles mehr. Es gibt viele verschiedene Tools – ich werde in meiner Session zeigen, wie man sich ein intelligentes Setup zusammenstellt.

Siehe auch: 5 große Änderungen in Angular 2, die sich auf Entwickler auswirken

JAXenter: Unter der Haube hat sich eine Menge geändert: Datenbindung, Dependency Injections, die Sprache… Müssen erfahrene Entwickler alles noch einmal von Grund auf neu lernen?

Martin Probst: Um ehrlich zu sein … ja. Seit der Veröffentlichung von AngularJS 1.x sind fünf Jahre vergangen, und in dieser Zeit hat sich im Web eine Menge getan. ES6-Module und -Klassen, Versprechen für besseren asynchronen Code, Dekoratoren, Paketmanager und so weiter. Alle Frameworks müssen mit diesen Entwicklungen Schritt halten, um die Verbesserungen nutzbar zu machen. Angular 2 wird von oben nach unten modernisiert. Dadurch wird es auch einfacher zu benutzen und zu lernen sein (also keine Angst!).

JAXenter: Google hat bereits damit begonnen, interne Anwendungen auf Angular 2 zu migrieren. Welches Feedback haben die Teams zur neuen Version gegeben?

Martin Probst: Das Feedback ist überwältigend positiv. Die Performance ist einer der Faktoren, die wir intensiv beobachten. Angular 2 spielt in einer ganz anderen Liga als Angular 1. Wir sehen auch, wie die verbesserte Struktur von Angular 2 es einfacher macht, wiederverwendbare Komponenten zu schreiben. Dadurch wird es für deutlich größere Teams möglich, mit Angular zu arbeiten.

Es scheint, als ob es für Entwickler sogar einfacher geworden ist, die Arbeit mit Angular 2 zu erlernen – die neuen Strukturen sind einfacher und logischer.

JAXenter: Wir müssen jetzt einfach DIE Frage stellen: Nach all dem Feedback, das Sie aus der Community und intern bekommen haben – wann wird das endgültige Release-Datum von Angular 2 sein?

Martin Probst: Es wird fertig sein, wenn es fertig ist 😉 Wir sind uns sicher, dass das finale Release von Angular 2 im Jahr 2016 stattfinden wird.